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Drei neue Professuren bringen documenta-Institut voran

Wiesbaden/Kassel, 04.04.2018. Wissenschaftsminister Boris Rhein freut sich über einen weiteren wichtigen Schritt hin zum documenta-Institut in Kassel: Mit Mitteln des Landes Hessen kann die Universität Kassel drei zusätzliche Professuren einrichten, die sich in das geplante documenta-Institut einbringen und die Forschung zur bedeutendsten Schau zeitgenössischer Kunst durch unterschiedliche wissenschaftliche Blickwinkel erweitern. Das Land Hessen fördert die Professuren 2018 in einer Aufbauphase mit 180.000 Euro und ab 2019 mit 360.000 Euro.

Idee der documenta lebendig halten

Wissenschaftsminister Boris Rhein
: „Das große Besucherinteresse an der documenta 14 hat die ungebrochene Begeisterung für zeitgenössische Kunst gezeigt. Damit diese auch in den Jahren zwischen den Ausstellungen erhalten bleibt, wollen wir die Idee der documenta und die damit verbundene Arbeit an den Fragen, die sie aufwirft, in Kassel weiter verstetigen. Mit diesen zusätzlichen Stellen kann die interdisziplinär angelegte Forschung am geplanten Institut wirkungsvoll vorangetrieben werden. Darüber hinaus können die Schätze der vergangenen documenta-Ausstellungen wieder an das Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.“

Archiv bildet Grundlage für Institut

Mit dem documenta-Institut planen das Land Hessen, die Stadt Kassel und Universität Kassel mit ihrer Kunsthochschule sowie die documenta gGmbH eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Das Institut soll sich künftig wissenschaftlich und interdisziplinär mit der documenta, ihrer Bedeutung und ihrer Ausstrahlung im Kontext einer globalen zeitgenössischen Ausstellungskultur auseinandersetzen. Die Materialfülle des documenta Archivs bildet dabei den Ausgangspunkt der geplanten Forschungsaktivitäten.

Das geplante documenta-Institut wird seine Forschung nicht nur im Hinblick auf die Geschichte der documenta-Ausstellungen betreiben, sondern unter interdisziplinär angelegten Fragestellungen auch im Kontext einer globalen zeitgenössischen Ausstellungskultur untersuchen und die Bestände des documenta-Archivs integrieren.

Professuren werden zügig ausgeschrieben

Die Universität will die zusätzlichen Professuren zügig ausschreiben. Neben ihren anderen Tätigkeiten in Forschung und Lehre verstärken die künftigen Professorinnen oder Professoren den wissenschaftlichen Beitrag, den die Universität bereits zum geplanten documenta-Institut zugesagt hat. Dazu zählt vor allem die sogenannte documenta-Professur, die mit Prof. Dr. Nora Sternfeld besetzt ist, an der zur Universität gehörenden Kunsthochschule.

Ein Stück Kunstgeschichte

„Diese Expertise wird die Geschichte und den Erfolg der Weltkunstausstellung noch stärker als bisher auch außerhalb der alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen erlebbar machen. Gemeinsam mit dem documenta-Archiv wird das Institut die documenta mit ihrer nun 60-jährigen Geschichte auch im Rahmen der Forschung des Instituts zu einem Stück Kunstgeschichte machen“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.



(TE)


Jugend ungeschminkt – Gutes Aussehen gegen den Kontrollverlust

Der Industrieverband Körperpflege- u. Waschmittel e. V. veröffentlicht die Jugend-Studie „Jugend ungeschminkt“ – Selbstbild und Selbstwert von Jugendlichen.

Frankfurt, 17.02.2016.
Die erste tiefenpsychologisch-repräsentative Studie zum Erwachsenwerden hat ergeben, dass sich Jugendliche heute nicht allein mit Unsicherheiten aufgrund von ungewohnten Gefühlsschwankungen und aufkeimender Sexualität auseinandersetzen. Auf gesellschaftlicher und familiärer Ebene erleben sie eine Art Kontrollverlust. Hineingeboren sind sie in eine krisenhafte Zeit, die ihnen wenig Halt gibt. Im persönlich-familiären Bereich kämpfen sie oftmals mit Extremen:

28 Prozent der Jugendlichen kommen aus sehr brüchigen Verhältnissen. Doppel- oder Dreifach-Patchwork, Umzüge sowie Schulwechsel sorgen für ein Gefühl ständiger Haltlosigkeit. 71 Prozent hingegen schildern eher überbehütete Verhältnisse. Ihnen wird alles zugetraut –und sie selbst trauen sich ebenfalls (zu-) viel zu. Auch ihre „Größenphantasien“ führen zu einem Gefühl der Haltlosigkeit. Wie geht die Jugend zwischen Sozialhilfe und Nobelpreis mit diesen Unsicherheiten um? Dies war ein weiterer Schwerpunkt der Studie.

Jungen Menschen sollen sich demnach ganz generell nach Sicherheit sehnen, 77 Prozent tun dies. 83 Prozent sehnen sich nach einer stabilen Familie und für 52 Prozent sind Freundschaften generell wichtiger als „Dates“ und Liebesbeziehungen – denn das Verliebtsein selbst wird als weiterer Kontrollverlust erlebt.

Das Gefühl, die Kontrolle wiederzuerlangen, stärkt hingegen das eigene Selbstwertgefühl. 85 Prozent der Jugendlichen bearbeiten daher vor allem ihr Äußeres, um sich wieder sicherer zu fühlen. „Keine Generation zuvor hat sich so stark mit der Bearbeitung der Oberfläche beschäftigt wie die heutige“, erklärt Ines Imdahl, Studienleiterin und Geschäftsführerin von rheingold salon. „Ein attraktives, gepflegtes Äußeres ist eine der wenigen Möglichkeiten für Jugendliche, ein Gefühl von Halt und Kontrolle in ihrem Leben zu entwickeln.“

Fettige Haare, Schweißgeruch und Pickel sind den Jugendlichen extrem peinlich. Denn sie sind der körperliche Ausdruck für einen gefühlten Kontrollverlust. Das „Ins-Schwitzen-geraten“ oder „Heiß-werden“ steht auch sinnbildlich für die ebenfalls als peinlich erlebte erste sexuelle Regung. Hier wollen sie die Kontrolle zurückgewinnen. Und sie haben das Gefühl, dass ihnen dies mit Hilfe von kosmetischen Produkten auch gelingen kann. Kosmetische Produkte sind daher fester Bestandteil täglicher Schönheits- und Pflegeroutine. Der tägliche Einsatz von Shampoo (61 Prozent) und Deo (83 Prozent) ist für sie genauso selbstverständlich, wie für viele Mädchen Mascara ein unverzichtbarer Begleiter ist. 59 Prozent benutzen täglich oder sogar mehrmals täglich Wimperntusche.

Jugendliche beurteilen aber auch andere Jugendliche nach ihrem Aussehen: 60 Prozentglauben, dass man am Äußeren ablesen kann, um welchen Menschen es sich handelt. So wichtig schätzen die Jugendlichen Gepflegt-Sein ein, dass sie es nicht nur als Ausdruck ihrer eigenen Werte und ihres Selbstwertes verstehen, sondern sogar prüfen, ob andere diese Werte teilen.

Birgit Huber, Bereichsleiterin Schönheitspflege beim IKW: „Wir haben diese Studie durchgeführt, um hinter die Kulissen der Pubertät zu blicken. Für uns war wichtig zu erfahren, was die Jugend bewegt und wie die Pflege des Äußeren die Selbstwahrnehmung prägt. Besonders aufschlussreich ist für uns, dass ein überwiegender Teil der Jugendlichen Schönheitspflege nutzt, um sich wohler und sicherer zu fühlen.“ Im Rahmen der qualitativen Befragung wurden Gruppendiskussionen und Einzel- Tiefeninterviews mit insgesamt 38 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14-21 Jahren durchgeführt. Für die repräsentative quantitative Befragung wurden 1.012 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14-21 Jahren interviewt.

Der Webcast der Präsentation und weitere interessante Fakten, wie Interviews mit Birgit Huber, Bereichsleiterin Schönheitspflege im IKW, Ines Imdahl, Geschäftsführerin rheingold salon, und jungen Erwachsenen stehen auf der Webseite www.ikw-jugendstudie.org zur Verfügung.

Quelle:

Karen Kumposcht, Public Relations/Public Affairs Managerin, Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.
The German Cosmetic, Toiletry, Perfumery and Detergent Association, Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt am Main


(TE)


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