StartseiteArchiv IICaravan-Salon 2017

CARAVAN-SALON 2017 - Weltgrößte Campingmesse in Düsseldorf
- Leitmesse und Trendbarometer der Branche -


Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

Düsseldorf, 31.08.2017. Seit 1994 ist der Caravan-Salon in Düsseldorf Ziel vieler Reisemobilisten. In erstmals 13 Hallen durften sich die Messebesucher auf die weltweit größte Auswahl rund um den mobilen Urlaub freuen. Auf 214 000 Quadratmetern – etwa eine Fläche von rund 30 Fußballfeldern – waren über 130 Caravan- und Reisemobilmarken, sowie mehr als 2.100 Freizeit-Fahrzeuge der unterschiedlichsten Preisklassen vertreten. Europas bedeutendste Messe für die Caravanbranche boomt ebenso wie unverändert, wie die steil ansteigenden Absatzzahlen der Freizeitfahrzeuge. Schwerpunkte sind bei den Reisemobilen einmal mehr die Kastenwagen mit gleich drei neuen Crafter-Ausbauten sowie die Kombination aus kompakt und günstig bei den Einsteigermarken. Die 3500 messeeigenen Reisemobil-Stellplätze waren auch dieses Jahr wieder vollständig mit angereisten Wohnmobilen belegt, ein Zeichen, dass auch dieses Jahr wieder ein Rekordjahr wird. Zahlreiche Caravan- und Reisewohnmobilhersteller stellten Ihre Neuheiten vor. Dethleffs präsentierte einen ultraleichten, multifunktionalen Caravan namens "Coco" und das "Dethleffs e.home" wurde als Studie für ein elektrisches Reisewohnmobil der Zukunft vorgestellt. In Halle 14 wurden zahlreiche Landyachten auf Mercedes Actros und MAN-Basis gezeigt, die großen Trends gehen jedoch in eine ganz andere Richtung. Generell gewinnen die Themen Konnektivität, Komfort sowie mehr und mehr auch Innen- und Außendesign an Bedeutung. Leichtbau-Maßnahmen sind mit Blick auf die 3,5-Tonnen-Begrenzung unerlässlich. Beliebt sind vor allem kompakte Kastenwagen.

Vor über 20 Jahren begann Volkswagen mit der Fertigung des Florida – damals noch auf VW LT-Basis – und hinterließ eine große Lücke oberhalb der kleineren Transporter-Modelle. Der California XXL soll diese wieder schließen und wendet sich an eine junge, hippe Zielgruppe, die dem Bulli mittlerweile entwachsen ist.

Die VW-Skizzen vom Aufbau versprechen viel: Neben einem ausziehbaren Bad mit Lamellenfußboden und Klappwaschbecken, das quer zur Fahrtrichtung steht, will der große Bulli-Bruder (2,90 Meter hoch) mit fast durchgehenden Hängeschränken und einem zwei Meter langen, teilbaren Längsbett überzeugen. Der Kühlschrank besteht aus zwei Fächern, die sich im Dachstaukasten über der Küche und unter dem Zweiflammenkocher verstecken. Wann der California XXL auf den Markt kommt und wie viel er kosten soll, ist noch nicht bekannt.

VW Crafter als Basis für Reisemobile

Aufgrund der modernen Technik und mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet, rückt der VW Crafter in den Fokus der Kastenwagen-Neuheiten, sowie als Basisfahrzeug. Gleich drei VW Crafter Reisemobil Modelle debütierten in Düsseldorf: der Knaus BoxDrive als Serienausgabe der wesentlich farbfreudigeren Saint & Sinner-Studie, die Neuauflage des legendären Sven Hedins von Westfalia und die VW-eigene Studie eines California XXL, mit der das Erfolgskonzept des T6-Campers in die nächsthöhere Fahrzeuggattung transferiert wird und endlich den Einbau eines Waschraums mit Toilette ermöglicht.

Die Crafter-Modelle setzen auf den hohen Varianten-Möglichkeiten des VW-Nutzfahrzeugs mit dem sehr Pkw-nahen Cockpit und ebensolchen Fahreigenschaften. Zudem bietet kein anderer Hersteller eine solche Vielzahl von Assistenzsystemen an, die vom mitlenkenden Spurhalter über Berganfahrhilfe, Seitenwind- und Stau-Assistenten bis hin zur Rangierhilfe mit Anhänger („Trailer Assist“) reicht, und nur wenige andere offerieren die Möglichkeit eines rollenden WLAN-Hotspots an Bord. Freilich geht das ins Geld. Und auch wenn Schwabenmobil das Grundmodell seines Crafter-Ausbaus ab rund 60.000 Euro anbietet, dürften Preise jenseits der 75.000 Euro aufwärts für ein gut ausgestattetes Fahrzeug bei der Konkurrenz die Normalität sein.
Günstig geht anders. Eher so wie bei den so genannten Einsteigermarken. Ob Weinsberg als Knaus-Ableger, die Eura-Mobil-Tochter Forster oder Sun Living als günstige Adria-Alternative – mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis machen allesamt gute Geschäfte. Auch die Hymer-Gruppe ist mit der eigenen Tochtermarke Carado und dem Dethleffs-Pendant Sunlight längst mit großem Erfolg in diesem Segment unterwegs und feiert in Düsseldorf die Premieren der Camper-Vans Carado Vlow und Sunlight Cliff. Auch XGO bei Palmo bot preisgünstige Einstiegsmodelle an. Damit aber noch nicht genug: Als dritte Einsteigermarke schickt der Konzern aus Bad Waldsee zudem die neue Marke Etrusco zu ihrer Deutschland-Premiere an den Start.

Forster stellte den T 637SB als 6,37 Meter langes, teilintegriertes Reisewohnmobil für Einsteiger vor. Trotz kompakten Aussenmaßen, bietet das Fahrzeug im Inneren eine offen anmutende Raumeindruck und ausreichend Komfort. Im Fahrzeugheck ist ein längs eingebautes Doppelbett eingebaut. In der Fahrzeugmitte befindet sich eine Winkelküche und eine bequeme L-Sitzgruppe, sowie ein Längswaschraum vervollständigen das Komfortangebot. Über der Sitzgruppe ist wahlweise und ohne Aufpreis ein elektrisch angetriebenes Hubbettoder eine Heki 3 Dachluke angebracht. Der Grundpreis liegt mit 45.990,- Euro in der Einsteigerklasse.

Noch günstiger sind z.B. die Reisewohnmobile von Ahorn auf Renault-Basis ab 36.600 Euro. Allerdings kann man mit einigen Zusatzausstattungen auch hier leicht über die 50.000,- Euro-Marke kommen.
Die günstigsten Teilintegrierten, die wir auf der Messe entdecken konnten waren z.B. der XGO i-move by Palmo zum Grundpreis von 33.999 Euro. Das ausgestellte Fahrzeug kam mit einigen Sonderausstattungen, wie Klimaanlage, Megazubehörpaket und Transportkosten aber auch schon auf 40.932,- Euro.


Etrusco Reisemobil

Etrusco realisiert deutsche Präzision in der Konstruktionstechnik und verbindet sie mit mediterran, elegantem Design. Doch das Italo-Image täuscht: Zusammengebaut wird der Teilintegrierte – bestehend aus dem Fiat-Ducato-Fahrerhaus und dem Aufbau – zwar in der Toskana, doch die Basis stammt aus dem Capron-Werk (Sunlight, Carado) in Sachsen. Trotz deutscher Wurzeln, werden sie zu sehr attraktiven Preisen angeboten. In Frankreich, Spanien und Italien verkaufen sich die Newcomer seit ca. einem Jahr bereits sehr gut. Zur jetzigen Einführung in Deutschland steht eine Modellpalette von 7 Teilintegrierten und 2 integrierten Modellen bereit. Die Bandbreite bei den teilintegrierten Wohnmobilen reicht vom sechs Meter langen T5900 DB für 40.799 Euro mit Doppelquerbett im Heck bis zum 7,43 Meter langen T7400 QB mit Queensbett für 46.400 Euro. Alternativ kann man auch Grundrisse mit Einzelbetten im hinteren Abteil bestellen. Die beiden ebenfalls 7,43 Meter langen I-Modelle, wie alle anderen auf Fiat-Ducato-Basis, kosten ab 56.000 Euro.

Das sieht man dem sieben Meter langen Etrusco allerdings nicht an, denn edle Creme- und Mokkatöne auf modernen Materialien bestimmen das Interieur. Zusätzlich zum üppigen Querbett im Heck lässt sich über der Sitzgruppe ein elektrisches Hubbett herunterfahren. Auf der Testfahrt zeigt sich die gute Verarbeitung der Möbel – nichts quietscht oder knarzt übermäßig im Wohnraum. Etrusco macht es vor: Moderner Look und gute Qualität müssen nicht teuer sein. Preis: ab 44 899 Euro.
Aber nicht nur bei Etrusco debütieren integrierte Fahrzeuge. Die Königsklasse der Reisemobile ist in der Neuheitenliste stark vertreten. Bei Bürstner gehen mit dem Lyseo Time und Ixeo gleich zwei neue I-Modelle an den Start. Euramobil erweitert die neue Integra-Generation um die Sieben-Meter-Ausgabe 700 EB, und die ebenfalls zum französischen Trigano-Konzern gehörenden Marken Mobilvetta und Roller-Team lockten bei der K-Yacht Tekno und der erweiterten Zefiro-Baureihe mit extravagantem italienischen Design. Hymer schafft es durch extreme Leichtbau-Maßnahmen, einen Exsis-I im 7,5-Meter-Gardemaß unter drei Tonnen Leergewicht auf die Straße zu bringen.

Aber auch Alkoven-Reisemobile bekommen langsam wieder Aufwind. Dethleffs präsentierte deshalb gleich drei neue Modelle in den Baureihen "Trend", "Globetrotter XXL" und "Grand Alpa". Als preiswerter Familien-Alkoven empfiehlt sich dagegen der Forster A734 VB.

Maurer Reisemobil

Maurer realisiert individuelle Reisemobil-Träume: In seiner Schweizer Manufaktur baut er vom barrierefreien Liner bis zum Wüstencamper so ziemlich alles. Bei der neuen SL 25 Baureihe können sich die Kunden nun erstmals auch für einen Iveco Daily als Basisfahrzeug entscheiden. Den Neuen in der Maurer-Flotte gibt es in verschiedenen Größen von 3,5 bis 7,2 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Ab 4,5 Tonnen gibt es sogar einen Slide-out dazu. Was bleibt, ist die bewährte Mono-Shell-Technologie: Der gesamte Aufbau ist aus einem Guss und soll dadurch besonders stabil und dicht sein. Der Starliner SL 25 startet zu Preisen ab 163 000 Euro.

LEDs und Ambiente-Beleuchtung

Zahlreiche Wohnmobilhersteller setzen auf wertiges Innendesign mit neuartigen Lichtkonzepten, großzügig eingesetzten LED-Lampen und Ambiente-Beleuchtung, was den derzeitigen Trend aus der PKW-Industrie widerspiegelt. Auch in puncto Konnektivität und Smart Home schreiten die Entwicklungen voran, so wird das Smartphone per App zum fernbedienbaren Kontrollpaneel, über das sich die Füllung der Tanks ablesen oder diverse andere Funktionen regeln lassen. In der Smartphone-Einbindung beim Infotainment-Navi sind die Reisemobil-Hersteller allerdings noch längst nicht so weit wie die automobile Konkurrenz.

Starter-Welt in Halle 18

In der Halle 18 wurde die „Starter-Welt“ präsentiert, eine Art Entdeckungstour zum Thema Camping und Caravaning für Neueinsteiger. „Wir haben festgestellt, dass der Bedarf für eine fachmännische, herstellerunabhängige Beratung bei Neueinsteigern aber auch erfahrenen Caravanern groß ist“, sagte Messe-Direktor Stefan Koschke. Im Traumtouren-Kino wurden Filme Filme zu besonderen Reisemobil-Destinationen gezeigt. In ein „Zubehör-Paradies“ wurde die neu hinzu gekommene Halle 7a verwandelt.

Der Caravan-Salon ist auch immer eine Verkaufsmesse bei der potenzielle Kunden das eine oder andere Schnäppchen mit umfangreichen Zusatzausstattungen, insbesondere bei Jubiläumsmodellen, machen können. So fuhren die Hersteller bei den Produkt-Präsentationen das ganze Spektrum vom kleinen Camper-Ausbau im Caddy-Format bis zum großen Luxus-Mobil, wie etwa der neuen Vario Landyacht auf. Der 26-Tonner auf Mercedes-Actros-Basis samt SL-Roadster in der Heckgarage nähert sich zu Preisen ab 773.500 Euro bereits der Millionengrenze – und war noch nicht einmal das
teuerste Fahrzeug der Messe.

Carthago Reisemobil-Probefahrten

Der oberschwäbische Hersteller Carthago ist mittlerweile Marktführer und machte mit zahlreichen Probefahrten das Reisemobil-Fahrgefühl für viele Besucher hautnah erlebbar. Wir sind den Carthago e-Liner gefahren und waren beeindruckt. Das Aussen- und Innendesign ist außerordentlich gut gelungen und ließ kaum Wünsche offen. Das Unternehmen mit Sitz in Aulendorf (Kreis Ravensburg) hat seinen Umsatz Ende Juli im zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2016/17 von 254 Millionen Euro um mehr als 18 Prozent auf 300 Millionen Euro gesteigert. Die Anzahl der verkauften Wohnmobile erhöhte sich von 4000 auf 4900 Fahrzeuge.

Ausstellungsfahrzeuge

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

Fazit

Der Caravan-Salon ist in Europa die größte Leit- und Trendmesse. Ein Besuch für potentielle Käufer, die sich einen Überblick über den Reisemobilmarkt verschaffen wollen, lohnt sich immer. Gerade bei den günstigen Angeboten sollte man auf die verwendeten Materialien, wie Holzfunier oder fehlende Schutzbeschläge achten. Bei den Marken- und Premienhersteller ist die Qualität auf einem hohen Standart. Aufgrund der vielen Aussteller, sollte man jedoch für einen Messebesuch immer gleich mehrere Tage Zeit einplanen. Den Abend kann man dann geruhsam, wie in diesem Jahr der Fall, beim Gourmet-Festival Düsseldorf ausklingen lassen. Drei Tage lang präsentierte sich die Königsallee als Laufsteg kulinarischer Delikatessen und erlesenen Weinen. Gekrönte Küchenprofis über die Schulter schauen und nach einem Besuch beim Caravan-Salon bei einem leckeren, qualitativ hochwertigen Degustations-Menü wieder Kräfte sammeln. Dort kann mit Freunden oder der Familie in gemütlicher Atmosphäre entlang des KÖ-Grabens geschlemmt werden.



(TE)


Druckbare Version